Wieder
so ein echter Urlaubstag. Ganz bewusst bleibe ich bis 11 Uhr im
Bett. Schließlich haben wir hier 24 Stunden Tageslicht und ich kann
das versäumte auf dem Rückweg nachholen. So bin ich gerade
rechtzeitig zur Ankunft in Honningsvag an Deck.
Das ist die Hauptstadt des Nordkapps und acht Fleischbüchsen, pardon
Busse holen einen Großteil der Passagiere von Bord. Hugh, der
Engländer an meinem Tisch wird hinterher bestätigen, dass die Zeit
für den Besuch reichlich knapp bemessen war und er zusammen mit
seiner Frau den Film verpasst hat.
Man
merkt hier oben, bei über 71° nördlicher Breite schon sehr deutlich,
dass wir die arktische Baumgrenze bereits hinter uns gelassen haben.
Die Gegend hier ist ziemlich karg und öde, und die einzige
Abwechslung bieten die Häfen der Hurtigruten, die eigentlich genauso
dicht beieinander liegen wie weiter südlich. Lediglich die
Besiedlung dazwischen lässt etwas zu wünschen übrig. Dafür bietet
unsere Besatzung den Zurückgebliebenen im Hafen von Honningsvag eine
kurze Notfallübung. Allerdings ohne Passagierbeteiligung, so sehr
mir das auch Spaß gemacht hätte mitzuspielen. Dafür hatten die
Matrosen umso mehr Spaß mit dem kleinen Motorboot durch die Gegend
zu heizen, mit dem normalerweise die Über-Bord-Gegangenen wieder
aufgefischt werden.